Wir reden nicht nur – wir helfen

Unterstützung aus Wardenburg

07.03.2021


Wir reden nicht nur – wir helfen!

2020 war für uns auch ein besonderes, aber auch schlimmes Jahr. Im Frühjahr bekamen wir aus Belarus Nachrichten über Demonstrationen, Verhaftungen und Entlassungen missliebiger Personen in Betrieben. Da es in dem Land keine staatlichen Hilfen gibt hatten viele Familien damit kein Einkommen. Im Sommer bezeichnete eine uns persönlich bekannte Regimekritikerin die Situationen in etlichen Familien als schlimm bis dramatisch. Es fehlte in den Familien mitunter sogar an Grundnahrungsmitteln. Im Sommer gehen viele Kinder aus den hochgradig verseuchten Gebieten in ein Sanatorium, wo sie besonders untersucht und ernährt werden, um Strahlungsschäden möglichst früh zu erkennen. Unsere Betreuerin Tatjana war als Betreuerin dabei und schrieb uns, dass etliche unserer Gastkinder ihre bei uns erhaltenen Schuhe und auch die Kleidung vollkommen verschlissen hätten. Als dann das Reiseverbot kam war es höchste Zeit für uns, neue Wege der Hilfeleistung zu finden. Da auch keine Hilfstransporte möglich waren haben wir beschlossen, erstmals Hilfe in Form von ausschließlichen Sachspenden vor Ort zu leisten. Nachdem wir ohnehin nur sehr wenige Spenden erhalten hatten und andere zweckgebunden nicht ausgegeben werden konnten, mussten wir die zurückzahlen. Unseren danach sehr bescheidenen Finanzüberschuss von 2.000 € und die bis zum Jahresende noch eingegangenen Spenden (etwas über 2000 €) haben wir drüben investiert. Die dortigen Schulsozialarbeiter haben anfangs inoffiziell, später mit Duldung der Schulleitung, die „Ärmsten der Armen“ dort mit Kleidung, Schuhen, Lebensmitteln und Schulartikeln versorgt. Und das klappte sehr viel besser, als wir das für möglich gehalten haben. Jede Ausgabe ist belegt und uns nachgewiesen. Vielen Kindern wurde dort geholfen. Trotzdem war es nur ein Tropfen auf den heißen Stein in der großen Stadt. Wir bekamen unzählige Dankschreiben, weil selbst kleinste Hilfen dort wie ein Wunder aufgenommen wurden. Es war so, als wäre ein kleiner Sonnenstrahl in diese Stadt gefallen und viele Spiegel hätten den in die weit entlegenen Dörfer getragen. Unsere deutschen Gasteltern helfen uns in unserer Not. Wir haben auch ein Kind, welches in die Oberschule ging, mit Schulkleidung versorgt, weil die Eltern sich nur geflicktes Zeug leisten konnten und Swetlana unerträglich gehänselt wurde. Lisa und Daria gingen auf eine sehr berühmte Kunstschule. Doch auch deren Eltern konnten sich die hier benötigten Farben, Papier, Stifte und Bastelartikel nicht leisten. Sofia bekam ein eigenes Englischlehrbuch. Wir stellen also für wenig Geld auch Weichen für die Zukunft der Kinder. Wir haben heute noch teilweise Kontakte zu Kindern die vor 20 Jahren hier waren. Sie bezeichnen ihren Aufenthalt bei uns als unvergessliches Erlebnis und prägend für ihre spätere Entwicklung. Heute stehen viele Gasteltern mit ihren Kindern in ständigem Kontakt, sofern sie drüben Zugang zu einem PC haben. Da auch etliche Gasteltern ihre Kinder drüben unterstützen möchten und die Umsetzung teuer und schwierig ist, haben wir nach Lösungen gesucht. Es können sich Personen als Paten melden. Sie bekommen direkten Kontakt zu den ausgewählten Familien und gestalten den selbst. Damit bekommen sie Einblick in die jeweilige Familiensituation und können selbst entscheiden,in welchem Umfang sie dort Hilfe leisten wollen. Sie zahlen einen Betrag auf unser Konto und können bestimmen, wofür es drüben verwendet werden soll oder sie überlassen es den dortigen Sozialarbeitern. Geldauszahlungen möchten wir nur in Sonderfällen, ansonsten weiterhin nur in Sachleistungen Schaut in unsere Galerie auf unserer Homepage oder in Facebook. Sind Kinder dabei die ihr unterstützen möchtet? .