Klärwerk Tungeln bittet um Mithilfe und gibt wertvolle Hinweise

28.05.2021


Anlässlich vermehrt auftretender Störfälle im Abwasserbereich bittet der Betriebsleiter des Wardenburger Klärwerkes in Tungeln, Sergei Schmidt, nun die Einwohnerinnen und Einwohner um Mithilfe. 

Ein großes Problem stellen laut Schmidt über WCs entsorgte Pflegeprodukte wie Feuchttücher, Ohrstäbchen oder Damenbinden dar, welche dann Verstopfungen der Leitungen und Abwasserpumpen verursachen. Doch auch die Entsorgung von Essensresten über das Abwasser, wie z.B. Speiseöl, führen immer wieder zu Problemen, da sich insbesondere Fett-Ablagerungen im Leitungsnetz verhärten und die Leitungen dadurch zusetzen.
Es wird daher dringend darum gebeten, solchen Abfall nicht im WC, sondern gesondert über den Hausmüll zu entsorgen. „Für diese wertvolle Unterstützung möchte ich mich bereits an dieser Stelle bedanken“, sagt Abwassermeister Sergei Schmidt, der auch die Gelegenheit ergreifen möchte, einige Tipps für das private Abwassersystem mitzugeben. 

Um Verstopfungen der heimischen Abwasserleitung zu vermeiden, empfiehlt er, den Taster für die Toiletten-Großspülung einmal im Monat zweimal hintereinander zu betätigen. „Durch den Spül-Stoß werden eventuelle Ablagerungen in der Abwasserleitung freigespült und dadurch mögliche Verstopfungen verhindert“, so der Abwasserfachmann.

Damit bei nicht- oder selten genutzten Abflüssen, z.B. in WCs, Werkstätten oder Küchen, keine unangenehmen Gerüche aufsteigen, sollten diese einmal wöchentlich mit Leitungswasser nachgefüllt werden. Dies bewirke, dass der Geruchsverschluss (Siphon) geschlossen bleibt. Hierzu reiche es, mit einer Gießkanne etwa 100 Milliliter Wasser einzufüllen oder den Wasserhahn für etwa fünf Sekunden laufen zu lassen.
Grund für Abwasserprobleme, also wenn das Wasser schlecht abläuft oder es beim Ablassen im WC oder der in der Badewanne „blubbert“, könne auch eine fehlende oder mangelnde Dachentlüftung sein und dadurch die reibungslose Be- und Entlüftung der Abwasserleitung nicht mehr funktioniert“, weiß Schmidt aus Erfahrung.

Ein weiterer wichtiger Be- und Entlüftungspunkt beim Freigefällekanal ist der Übergabeschacht (auch Revisionsschacht genannt), der auf dem Grundstück meist an der Grenze auf der Einfahrt zu finden ist. Dieser Schacht verfügt im Optimalfall über kleine Löcher, die - ähnlich wie bei der Dachentlüftung - Abluft entweichen und Frischluft eindringen kann. „Damit der erforderliche Luftaustausch funktioniert, sollte der Schacht natürlich immer frei von Erde, Büschen Pflanzen oder gar Pflaster sein“, so der abschließende Tipp des Abwassermeisters.