Spende der Wardenburger Grünen für unsere Streuobstwiese

03.08.2022


Im März dieses Jahres hatten Mitglieder der Wardenburger Grünen der Ortsgruppe des Naturschutzbundes eine private Spende von 400 Euro überwiesen. Von einem Teil des Geldes wurden acht kleine Obstbäume für eine Streuobstwiese in Achternholt gekauft und am 30. März mit Unterstüzung von Inga Kurschat von der Firma Grünzeug und Bernd Ziesmer aus unserer Oldenburger Geschäftsstelle eingepflanzt. Am 02. August konnten Hans-Hermann Büsselmann und Jens Zschiedrich die Streuobstwiese einschließlich der bisher gut angewachsenen neuen Obstbäume Maike Tramann und Detlef Bollmann präsentieren. Im Rahmen dieser Präsentation wurden Ideen für die weitere Entwicklung dieses Biotops und zahlreiche weitere naturschutzfachliche Themen der Gemeinde besprochen.

Diese Streuobstwiese wurde im März 1999 von der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V. (BSH) mit 29 Obstbäumen auf einer gepachteten Teilfläche eines größeren Grundstücks angelegt und in den Folgejahren hauptsächlich durch ABM-Kräfte gepflegt. Mit dem Auslaufen dieser Maßnahmen ließ auch die Pflege nach. Als dann im Jahr 2020 die Eigentümer für das gesamte Grundstück einen Käufer suchten, konnte die NABU-Bezirksgruppe Oldenburger Land e.V. dieses Grundstück erwerben. Seitdem erfolgt die Pflege durch die NABU-Ortsgruppe Wardenburg. Vorrangiges Ziel einer solchen Streuobstwiese ist nicht der Obstertrag, sondern die Förderung der Artenvielfalt. Die Streuobstwiesen sind zwar kein natürlich gewachsenes Biotop, aber trotzdem Hotspots der Artenvielfalt in der der durch den Menschen veränderten Kulturlandschaft.   

Das besondere an dieser Streuobstwiese ist die Lage auf einem leicht geneigten Boden, mit einem sehr hohen Tonanteil. Dadurch ist diese Fläche im Winter und im zeitigen Frühjahr extrem nass und der Boden kann diese Feuchtigkeit über das Jahr länger halten als ein Sandboden. Andererseits ist es für die Baumwurzel schwerer, in diesen Boden einzudringen und die Bäume wachsen langsamer. Bei einer länger anhaltenden Trockenheit trocknet auch dieser Boden aus und Bäume mit zu wenig Wurzeln sterben ab. Auf dieser Wiese waren zum Zeitpunkt der Übernahme nur noch 24 Obstbäume belaubt. Insbesondere die Kirschbäume trockneten ganz oder teilweise aus, sie sind diesem Stress nicht gewachsen. Deshalb nutzten wir die Spende für eine Nachpflanzung von 6 Birnen- und 2 Apfelbäumchen. Die Nachpflanzung der Birnenbäume war sinnvoll, da 1999 nur eine Birnensorte angepflanzt worden war. Birnen benötigen stets eine zweite Sorte für die Befruchtung, drei mit der Bestandssorte kompatible Sorten wurden ergänzt. In einem nächsten Schritt ist nun die Anlage von Kleingewässern unter Nutzung der vorhandenen Tonböden auf dem Grundstück geplant. Damit könnte dort künftig noch mehr Wasser aus der kalten Jahreshälfte für den Sommer in der Landschaft zurückgehalten werden. Für die Errichtung eines ersten derartigen Kleingewässers wollen wir den zweiten Teil der privaten Spende von den Wardenburger Grünen als Komplementärfinanzierung zu einer Förderung nutzen.